Mediation als Konfliktvermittlung ist oft, aber nicht immer hilf- und erfolgreich.

Denn nicht jeder Konflikt ist mediierbar! Bei einer Mediation ist zwingende Voraussetzung, dass BEIDE Konfliktparteien ihren Konflikt beenden WOLLEN. Ohne diese beiderseitige Bereitschaft, ohne guten Willen also und ein Mindestmaß an Respekt füreinander, wird Mediation nicht funktionieren; denn in einer Mediation ist man gefordert, sich in die Position des anderen zu versetzen und diese andere Position zu respektieren.

Wenn auch nur eine Seite unverrückbar davon überzeugt ist, Recht zu haben und ihre Position auf alle Fälle und gegebenenfalls mit dem Recht des Stärkeren gewaltsam durchsetzen zu wollen, dann ist ein solcher Konflikt nicht mediierbar.

Die Eskalationsstufen im Ukraine-Krieg

Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Ukraine-Krieg. Seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine sind immer wieder Stimmen vernehmbar, die eine Mediation zwischen beiden Kriegsparteien wünschen. So verständlich der Wunsch danach ist, so illusorisch erscheint er im derzeitigen Stadium des Konflikts, in dem beide Parteien „unvereinbare Ziele verfolgen, so dass eine Partei nur dann ihr Ziel erreichen kann, wenn die andere ihr Ziel nicht erreicht.“ (E. Billmann, 1978)
Die Ukraine kämpft um ihre Existenz und Selbstbestimmung, während Putin offenkundig das Ziel verfolgt, die Ukraine als Ganzes oder zumindest zum Teil unter die eigene Kontrolle zu bekommen; alle Vermittlungsversuche, ihn von diesen Zielen abzubringen, waren bislang erfolglos.

Der österreichische Konfliktforscher Friedrich Glasl hat ein Modell für Konflikte entwickelt. Es umfasst neun Eskalationsstufen und Russland und die Ukraine dürften sich nach diesem Modell jetzt (Ende Mai) auf der siebten Eskalationsstufe befinden, der Phase der „begrenzten Vernichtung“, in der dem Gegner mit allen Tricks empfindlich geschadet werden soll. Ein begrenzter eigener Schaden wird dann auch als Gewinn angesehen, wenn der des Gegners größer ist. Schon auf dieser Konfliktebene verlieren beide Seiten.

Die Grenzen der Mediation

In einer solchen Situation würde auch der erfahrenste Mediator scheitern; erst dann, wenn jede Seite zur Überzeugung gelangt, mit der jeweiligen Strategie die eigenen Ziele nicht mehr erreichen zu können, gäbe es eine Chance für erfolgreiche Verhandlungen und eine Mediation.

Es führt leider kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass manche hocheskalierten Konflikte mit Rationalität, gutem Willen und Verständigung nicht zu lösen sind, wenn eine Seite dazu nicht bereit ist. Hitler hätte sich auch von Mediatoren nicht aufhalten lassen.

Vorteile der Mediation

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Du sparst Zeit und Geld, da die Mediation sehr viel schneller, preiswerter, flexibler und unbürokratischer ist als ein Gerichtsverfahren.

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Sie bietet Dir und dem Streitgegner ein faires, vertrauliches und gesichtswahrendes Verfahren auf Augenhöhe, in dem Du die Kontrolle behältst, da alle Entscheidungen gemeinsam getroffen werden.

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Mediation kann auch erfolgreich bei einem langjährigem, hocheskalierten Streit sein.

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Einem Unternehmen hilft Mediation, den wirtschaftlichen Schaden, der durch einen eskalierten Dauerkonflikt entstehen könnte, gering zu halten.

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Mediation ist nachhaltig, da alle Beteiligten nach einer Mediation von der Win-Win-Lösung profitieren. Mehr als 90% der Teilnehmer an Mediationsverfahren sind mit Verlauf und Ergebnis zufrieden.