Wir leben in einem Kommunikationszeitalter, in dem wir täglich mit Nachrichten überschüttet werden und auch selbst oft Messenger-Dienste nutzen.
Umso erstaunlicher ist es, dass die persönliche Kommunikation zwischen Freunden, Partnern und Kolleg*innen häufig schwierig ist oder gar nicht mehr stattfindet.
Ich höre von Paaren, die nach Meinungsverschiedenheiten tagelang nicht mehr miteinander sprechen; oder aneinander vorbeireden. Statt eines achtsamen Austauschs von Argumenten hagelt es Vorwürfe.
Wertschätzend zu kommunizieren ist nicht schwer
Dabei ist es im Grunde einfach, Missverständnisse zu vermeiden und wertschätzend zu kommunizieren, wenn man nur wenige Grundregeln beachtet:
Die wichtigste: wirklich zuzuhören, um den Gesprächspartner zu verstehen. Nimm Dir Zeit für das Gespräch, halte Augenkontakt und schenke dem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit! Nur zu oft lässt man sich ablenken, spielt am Handy rum oder hört nur mit einem Ohr zu.
Lass Dein Gegenüber ausreden und wiederhole mit Deinen Worten, was Du verstanden hast, um Missverständnisse zu vermeiden. Bringe erst dann weitere Gedanken ein.
Vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation
Wenn Du selbst argumentiert: verzichte auf Vorwürfe! Bleibe bei Dir und verwende Ich-Botschaften. Versuche, möglichst „gewaltfrei“ zu kommunizieren. Das bedeutet, den anderen nicht zu verletzen und funktioniert in vier Schritten.
Im ersten Schritt schildere offen und ohne Bewertung das, was Du beobachtest hast (z.B. „Du hast in der letzten Woche keinmal das Geschirr in die Spülmaschine geräumt, sondern stehen gelassen, so dass ich es tun musste“)
Beschreibe im zweiten Schritt das Gefühl, das die Beobachtung in Dir ausgelöst hat („Das ärgert mich, weil wir eine andere Verabredung haben.“)
Im dritten Schritt benenne, welches Bedürfnis dadurch verletzt wurde und was Dir wichtig ist. („Denn ich wünsche mir, wenn ich nach Hause komme, Ordnung, um entspannen zu können…“)
Und äußere schließlich im vierten Schritt eine Bitte oder einen Wunsch an das Gegenüber
(„Ich bitte Dich, das Geschirr künftig in den Geschirrspüler zu räumen. Oder mit mir eine andere Verabredung zu treffen, die unsere beiden Bedürfnisse berücksichtigt.“)
Einfach loslegen
Versuch doch einfach einmal, in Deinem Alltag diese wenigen Regeln zu beachten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Auseinandersetzungen anders verlaufen als üblich.
Um das eigene Kommunikationsverhalten dauerhaft zu verbessern, empfehle ich Dir ein Coaching.